Die Brasilianische Kultarchitektur im Stile Oscar Niemeyers aus astrogeographischer Sicht. Astrologie & Architektur: zur astrogeographischen Typologie der Tierkreiszeichen
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Man mag von den Bauskulpturen im Stile der brasilianischen Betonarchitektur Oskar Niemeyers halten was man will. In jedem Fall haben Sie die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts sehr stark geprägt. In erster Linie sind die riesigen Betonskulpturen, -schüsseln und -wellen für mich aber natürlich vor allem wunderbar prägnantes Anschauungsmaterial bei der astrogeographischen Spurensuche. Und gerade wegen der rudimentär – monumentalistischen Bauform Musterbeispiele für die Betrachtung der Mechansimen und Archetypen und auch der Handlungs- und Zuordnungsreflexe nach denen die einzelnen Tierkreiszeichen handeln. Zur Beobachtung ihrer Reflexe und Angewohnheiten und am Ende auch für den Gesamtüberblick über eine astrologische Typologie der Formelemente in der Architektur.
Gesammelte Werke von Oscar Niemeyer auf arachdaily.com
Die Kathedrale von Brasilia
Vergleiche: Löwe und Wassermann – Die Stadt des Sonnengottes Aton,
Die Kathedrale von Brasilia in der brasilianischen Hauptstadt wurde vom legendären Architekten Oscar Niemeyer entworfen und gebaut und am 31.5.1970 eingeweiht. Die Kathedrale ist in der Form einer Krone oder Sonne mit 16 Strahlen gestaltet. Auf den kleinen und schmalen Glockenturm ist eine fünfzackige (pentadent – 5=Löwe) Gartenharke aufgepflanzt. Skulpturen der Apostel bewachen den Zugangsweg.
Bei der Kathedrale von Brasilia wiederholen sich die Strahlen und damit der Assoziation der Sonne als Herrscherplanet im Zeichen Löwe in dem die Kathedrale nach meiner astrogeographischen Vermessung auch liegt. Allerdings sind es diesmal 16 Strahlen so das nicht wie bei der Kathedrale von Maringa im Schützen die Assoziation des Jahreszyklus (12 Stufen) gegeben ist. Dementsprechend steht nicht der Blick auf das Ganzheitliche des Gesamtsystem im Vordergrund, sondern die Bildung der Krone (königliches Emblem) die das Zentrum der Kirche einnimmt. Die Rundform ist also durch die Krönung der Kirche auf das Königliche des Christus wie als Herrscher des Lichts konzentriert und dadurch auf die Funktion der Bedeutung der Kirche als Sonnentempel.
Diese Dominanz der Motive des Zeichen Löwe in Bezug auf die Formgebung wird von der blauen Farbe des Glasdaches wunderbar und wohltuend ergänzt ohne das aber der Kontrast zwischen Licht und Dunkel – also Feuerzeichen Löwe und Wasserzeichen Fische thematisiert würde.
Die blauen Wellen am Dach der Kathedrale von Brasilia sind als Resonanzelemente des Zeichens Fische dem Zeichen des Meeres und der Spiritualität, Traum- und Phantasiewelt zu sehen. Dieses wenig bzw. tatsächlich gar nicht Störende des Fische-Elements im Verhältnis zum dominanten Löwen ist auch als Merkmal der Fische – Aura einzuordnen. Die Rückbeziehung auf das Ganzheitliche und auch die immer mögliche Gegenwärtigkeit des Unsichtbaren das die Fische anbieten, hat hier eine wie ich finde – wunderbare Gleitsichtbrille im Gepäck. 😉
Das Centro Niemeyer und der Kontrast zwischen Löwe und Skorpion
Vergleiche: Architecture & Astrology: the polarity of Aquarius with Scorpio,
A 2 spiral wedding chapel, Shapes of Scorpio, The Controversy between Taurus and Aquarius in Pisa,
Das von ihm selbst auch entworfene Oscar Niemeyer Kuturzentrum liegt nicht in Brasilien sondern im nord-spanischen Aviles in der Provinz Asturias. Es wurde im Frühjahr 2011 eröffnet.
Die Anordnung zweier auf den Kontrast ihrer Formgebung ausgerichteter Baukörper bietet eine wie exemplarisch hingestellte Inszenierung archetypischer Formen. Ideal um Beobachtungen über das Aufeinandertreffen von zwei Tierkreiszeichen anzustellen, die miteinander einen fulminanten Spannungsaspekt – in diesem Fall durch ein Quadrat austragen. Es dürfte astrologisch mitdenkenden Lesern leicht fallen den „Flughafentower“ – also das linke Gebäude anschaulich für bestimmte Reflexe im Zeichen Wassermann, dem Zeichen des Himmels, Fliegens und Aufsteigens zuzuordnen. Der Umstand das der größere Teil des Gebäudes in der Luft über eine langen schmalen Röhre angebracht ist, wäre hier als deutliches Merkmal zu nennen. Zweitens die Spirale als Bild auch des Auf- und Absteigen Könnens der Energien (Kundalini, DNS Spirale) sowie der Verbindung zwischen Himmel und Erde. Ein vergleichbares Beispiel für eine solche Spiraltreppe mit astrogeographischer Resonanz im Zeichen Wassermann ist diese Hochzeitskapelle im japanischen Urasakichō.
Die Form des daneben gestellten Kontrastgebäudes der Gruppe ist hier den Mechanismen Skorpion, dem Zeichen der Unterwelt, der Verteidigungs- und Alarmbereitschaft zuzuordnen. Im Vergleich zum auf Stelzen stehenden Flughafentower erscheint es als ein hermetisch abgeschlossener Kuppelcontainer, der sich förmlich wie um den Himmel auszuschließen an den Boden klebt. Diese lichtabweisende Extremkuppel ist in vergleichbarer Form auch beim Opernhaus in Peking anzutreffen. Der Skorpionreflex tendiert hier zum Bunker und zum Sicheinigeln an den besetzten Ort. Sehr im Kontrast zum Wassermann der sich über den Ort erheben, ihm entkommen oder einfach von dort aus über das große Ganze der Umgebung schauen zu wollen scheint. Die ganze Umständlichkeit des Wassermanngebäudes ist dabei zumindest für mich ziemlich befremdlich, umständlich und in seiner Abgehobenheit beschränkt. Und das während ich mit wenigstens 5 Planeten im Wassermann geboren bin. Woran das eigentlich tatsächlich liegt – habe ich mich gefragt. Und bin darauf gekommen das wir es bei diesem Design mit einer Reaktion auf die Wassermannthematik des Ortes zu tun haben und deswegen eben auch mit einer Inszenierung aus Sicht des Betrachters. Astrologisch gesehen ist dazu zu sagen das Oscar Niemeyer mit der Sonne in Schütze, Jupiter in Löwe und Mond in Stier dem vielleicht Hauptzeichen des Hausbaus – aber ohne einen der 12 Hauptplaneten in Wassermann oder Skorpion geboren wurde.
Sozusagen werden die Reflexe der beiden Standortkoordinaten hier illustrativ thematisiert aber nicht unbedingt tief empfunden sondern eher exemplarisch wie von außen betrachtet bzw. eben ganz einfach zur Betrachtung archetypischer Optionen vorgeführt. Ein theoretisches Gebäude dessen Plumpheit hier eben auch in der Verarbeitung des Kontrastes mit dem Konkurrenzzeichen (Quadrat) Skorpion seinen Sinn hat.
Das Gebäude des Nationalkongress in Brasilia
Vergleiche: Cancer as the Sign of Seashells in architecture, Some thoughts on an astrogeographical typology of monolithic domes, Cancer as the sign of eggs and the uterus, Astrology & Architecture: shaft, bow and balls in Sagittarius
Der Nationalkongress ist das oberste Organ der Legislative Brasiliens und setzt sich aus zwei Kammern zusammen: dem Bundessenat mit Sitz unter der Kuppel also links (Nordseite) und der Abgeordnetenkammer mit Sitz unter der Schale (Südseite). Das von Oscar Niemeyer persönlich entworfene Gebäude wurde 1960 fertiggestellt.
Die wunderbar einfache und klare Anordnung solcher Archetypen -Architektur stellt eine Spielart der Kontrastierung zwischen einer aus dem vorhergehenden Beispiel schon bekannten vom Himmel abgewandten und auf die Erde konzentrierten Kuppel mit einer dem Himmel zugewandten Bauform in diesem Fall einem empfangenden Beckengefäß vor. Die Lage im Krebs legt in beiden Fällen das Bild von Muscheln nahe. Allerdings wäre dann die geschlossene Muschel lebendig – die offene bereits tot. Quasi das Relikt des Beutezugs von Jägern und Sammlern (Schützemotiv). Hier ist auch der Schützebezug von Möwen zu überlegen. Das Zeichen Krebs, so meine erste Vermutung hier hat vielleicht ein stück weit die Oberhand oder Mehrheitsanteile an der Formgebung. Aber bei weiterer Betrachtung ist es vielleicht noch interessanter zu studieren, wie sich eine Art Wettbewerb dieser beiden, jeweils an vierter Stufe des Gesamtgefüges der 12 Tierkreiszeichen (Krebs von Frühling vorwärts und Schütze von Winterende rückwärts) einzuordnenden Elemente inszeniert.
So ist der Schütze zwar in der Theorie (seines Selbstbildes) dem Himmel aber im Ergebnis der der Erde (Erfolg = Erreichbarkeit von Zielen) zugewandt. Und ist nicht nur deswegen weitgehend unzureichend mit einem dem Himmel offenen Becken zu vergleichen. Sowieso würde das auf beständige Empfangsbereitschaft Ausgerichtete eines Beckens für das Handlungsorientierte des Feuerzeichen Schütze eher einen Zustand der Lähmung bedeuten. Der Krebs als Wasserzeichen wäre dagegen abstrakt gesehen durchaus ein idealer Indikator für eine Beckenform. Allerdings gilt auch das der Krebs es sich – und das ist ein Erfahrungswert aus astrogeographischen Feldstudien wohl durch die starken Selbstschutzmechanismen überhaupt nicht leistet sich ganz und schon gar nicht permanent dem Licht auszuliefern. Sondern tendiert und das im Sinne der Gebärmutter und zum Schutz des Muschelinneren dazu sich nach innen zu wenden. Es ist ja auch der Krebs als Gleichnis des Ortes in und unter der Erde (IC) ein Höhlenzeichen und das Ausbrüten der Eier und Föten im Inneren seine/ihre erste Aufgabe. Betrachtet man die Parallele zum Becken des menschlichen Körpers so schützt und hält es zwar wie Platten Gebärmutter, Eileiter und innerer Geschlechtsorgane. In der astrol. Anatomieleere wird das Becken aber vor allem der dienstleistungsbezogenen Waage – also dem Zeichen der Offenheit zugeordnet. Ich erwähne das deshalb weil die Waage auch dem Reflex der Empfangsbereitschaft entspricht die ein Becken ausmacht.
Gleichzeitig sind jedenfalls beide Zeichen sehr stark am Kuppelbau beteiligt was der Vergleich mit dem herausragende Beispiel des Pantheon in Rom der Mutter aller Kuppelbauten durch seine Lage in Schütze mit Krebs eindeutig anzeigt.
Neben den beiden Schüsseln gehört noch das Doppelhochhaus der Palácio Nereu Ramos zum Gesamtareal des Nationalkongresses. Es schafft durch seine Anwesenheit das Bild einer Polarität der männlich-aufragenden mit den weiblich empfangenden (Becken) und beschützenden (Kuppel) Rundformen. Für die Betrachtung des Gesamtbildes und auch für den Energiefluss in der Landschaft werden die sich in den Schüsseln sammelnden Energien kanalisierbar und können Richtung Himmel aufsteigen.
„Das Auge“ am Museo Niemeyer in Curitiba
Das Museu Oscar Niemeyer ist ein Kunstmuseum in Curitiba, Brasilien. Der Komplex besteht aus zwei Gebäuden: dem großen Gebäudekomplex des Novo Museu und dem Museu do Olho (Auge). Den ersten Entwurf dafür schuf Oscar Niemeyer 1967 zunächst als Bildungseinrichtung, Der Maestro selbst schloss das Projekt 2003 im Alter von 95 Jahren ab. Das Auge hat trotzdem es größtenteils frei in die Luft hinausragt eine eine erstaunliche Länge von maximal 75 m und Breite von 32 m.
Das gesamte Museo Niemeyer liegt in der Kombination Waage mit Fische für die morphogenetische Felderebene 3 (nähere Umgebung). Für den Bereich in dem das „Auge“ liegt gilt für die nächst kleinere astrogeographische Felderebene 4 (exakte Position) die Kombination Krebs mit Zwillinge
Das „Auge“ Gebäude des Kunstmuseums „Museo Niemeyer“ stellt selbst eine eigene Skulptur vor. Es wird dadurch seine Funktion als Kunstmuseums auch gleich mit einer für die Kunstbetrachtung einschlägigen Information sehr prägnant sichtbar nach außen hin symbolisiert. Diese Darstellung, Werbung und Kommunikation durch Symbole und Zeichen ist mir bei Orten mit Resonanz zum Zeichen Zwillinge aus der Erfahrung der astrogeographischen Feldforschung sehr geläufig. Zwillinge scheint den Reflex Hinweisschilder aufzustellen direkt anzutriggern. Die astrogeographische Resonanzkoordinate in den Zwillingen ist bei einem Museum Hinweis darauf das es um die Weitergabe von Informationen und das Lernen geht. Die Wahl des Auges ist dafür eine von weitem sichtbare Botschaft: die Betrachtung von Kunst, das Reflektieren von Sichtweisen und Wahrnehmungsvorgängen, das Auge des Betrachters und andere „Aspekte“ werden damit vorgeschlagen. Es kann so der Reflex der Zwillinge als durch Hinweisschilder, Symbole, Schriftzeichen, Informationen sowie Aus- und Weiterbildung aktiv zur Erweiterung des Informations- und wo möglich des Bewußtseinshorizonts beitragen. Und dadurch das Neue der angebotenen Informationen, die Lust auf Neugier und Spiel und Spaß daran rüber zu bringen.
Zum Zwilling hinzu kommt beim Standort des „Auge“ Museums die Resonanzkoordinate im Krebs dem Zeichen des Innenlebens das für die emotionale Reflektion des Wahrgenommenen steht. In dem Momentum der Moderne (ich denke an Authentizität) der Gegenwarts- und ebenso der klassischen Kunst bietet das Zeichen Krebs immer auch den Authentifizierungsvorgang an: das Gesehene wird durch das reflektieren erlebbar und dadurch real. „The Eye“ das niederländische Fimmuseum in Amsterdam bietet mit beiden Koordinaten im Krebs eine nicht nur vom Namen sondern auch von der Form her faszinierende Analogie.
Diese Position führt die direkte Verbindung zwischen Auge und gefühltem
Innenleben sehr plastisch vor. Ein sehr prägnantes Merkmal der Architektur im Zeichen Krebs sind die wie hier unter einem Vorbau wie geschützt in Augenhöhlen liegenden Sichtfenster. In meinem Artikel Cancer as the sign of sea-shells in architecture zeige ich eine Reihe von Beispielen dafür.
Eine Variation des Augemotivs hat Oscar Niemeyer beim 45 m hohen Parkturm in der Stadt Natal gebaut. Der Turm ist das Emblem des Parks und beherbergt das Heimatmuseum der Stadt. Auch hier ist für die Zeichendeutung davon auszugehen das durch die Position im Zeichen Zwillinge die Funktion des Turms als Symbol eine große Rolle spielt.
Was die Gebäudeform angeht ist die astrogeographische Resonanz mit der Lage im Wassermann sehr schön an den Proportionen zu sehen: das schwere und betonte Hauptelement ist hoch in der Luft und steht auf zwei proportional gesehen relativen langen, schmalen Stelzen. Dadurch ist das Hochheben des Auges über die Erde dargestellt.
Niteroi Museum für zeitgenössische Kunst in Rio de Janeiro
Vergleiche: Lincoln Memorial, Glastonbury Abbey, Buddha`s Bodhi Tree
Der Standort des Niteroi Museums für zeitgenössische Kunst auf einem vorgelagerten auf das Meer hinausragenden Felsen mit Blick über die Guanabara Bucht direkt auf Rio de Janeiro ist an sich schon eine dramatische Inszenierung eines Außenpostens und Bild des Übergangs in eine andere Welt. An dieser Stelle in den frühen neunziger Jahren ein UFO hinzupflanzen das Gefahr läuft sich bei gewohnheitsmäßiger Betrachtung als gewöhnlicher Flughafentower zu entpuppen, war vordergründig für mich zunächst nicht anders als mit einer gehörige Menge Humor zu erklären. Ich hab mich gefragt ob man bei einer so spektakulär wunderschönen Lage nicht etwas spirituell anspruchsvolleres wollen könnte und dabei an den Poseidontempel am Cap Sounion am Südende der Bucht von Athen gedacht. Klar das der Vergleich hinkt – aber er macht auch deutlich das hier eine ganze Menge Kitsch und Hollywood (Star Trek) Kulisse verarbeitet wurde.
Die astrogeographischen Resonanzthemen zeigen beide Koordinaten des Ortes im mystischen, spirituellen Wasserzeichen Fische was ihn energetisch wie als Teil des Meers erscheinen lässt, an dessen Ufer er liegt. Die Reflexe des Zeichens Fische bieten Raum für Mystifizierung und Imagination und können so die Bedeutung des Gebäude allemal dadurch retten, das es zu einem Monument für den visionären brasilianischen Architekten reicht. Als Vergleich denke ich dabei an das Lincoln Memorial wo ebenso beide Koordinaten in Fische liegen.
Insgesamt bieten die Fische aber jedenfalls genug Raum das Turmmuseum als einen Außenposten am Übergang in eine andere Welt und immer auch mit der Assoziation von Futurismus, Science-Fiction und dem Kontakt zum alles übergreifenden Weltraum (Fische Sphäre) zu betrachten. Substantiell entspricht das Kosmische der Fische Sphäre der Ebene dessen was die indische Philosophie das Prakriti nennt: der formlos, grenzenlos, unbeweglich, ewigen und alldurchdringenden Ursache aller phänomenalen Existenz.
Weitere brasilianische Bauwerke
Die Kathedrale São Sebastião in Rio de Janeiro
Die Kathedrale São Sebastião do Rio de Janeiro wurde von Edgar de Oliveira da Fonseca entworfen und zwischen 1964 und 1979 erbaut.
Vergleichbar: die Shwedagon Pagode + Kathedrale von Maringa im Schützen,
Das Beispiel im Bild zeigt die Kathedrale São Sebastião in Rio de Janeiro die nach meiner Berechnung in der Kombination Schütze und Fische liegt. Hier zu beobachten ist die Rundform – ein Hauptmerkmal der Schützearchitektur und Anlass genug einen Standardsatz herauszukramen wie: der Schütze will eben alles abrunden! Doch damit nicht genug: ein weiteres Ziel im Schützen ist die Zielfindung und daraus folgend die sich immer (auf ewig) fortsetzende Zielsuche. Schön reicht nicht – es muss immer schöner werden. In dem Sinne ist die konisch aufsteigende Form ein Bild des sich immer weiter aufbauenden nach oben gerichteten Aufsteigens. Beim Schützen kommt zum Abrunden (Bogenform) also noch das Zielen (Pfeilform) hinzu. Dieser Vorgang im Schützen wie er auch im Ideal der buddhistischen Stupas wiederzufinden wurde hier bis zu einer Höhe von 96 m und mit Elementen wie bei einer Stufenpyramide inszeniert. Und ist dabei auch als Anklang an den Pyramidenbau der Maya gemeint.
Die Kathedrale von Maringa
Die atemberaubende 124 m hohe Catedral de Maringá ist die höchste Kirche Südamerikas und wurde 1972 eingeweiht. Der Architekt José Augusto Bellucci liess sich bei seinem Entwurf durch die sowjetischen Sputnik-Satelliten inspirieren.
Bei der Kathedrale von Maringa sind im Unterschied zur Kathedrale San Sebastian in Rio die Proportionen ihrer konischen schütze-typischen Form so angewendet das die Höhe überwiegt und quasi das Mass aller Dinge ist. Bei der Betrachtung aus der Luft wird deutlich das die 12 erkerartigen spitzen Anbauten wie Sonnenstrahlen um den zentralen Turm in der Mitte herum angelegt sind. Diese Unterordnung der Strahlen, die quasi zum Ornament des Zentrum werden ist als Motiv des zentralistischen, absolutistischen Gefühls im dadurch besonders magnetischen Zeichen Löwe dem Zeichen der Sonne und des Lichtes zu werten. Das Strahlenmotiv als Assoziation der Sonne kommt auch bei der ebenfalls im Löwen gelegenen Kathedrale von Brasilia vor. Zu den weiteren Resonanzthemen des Zeichens Schütze gehört hier auch die Anordnung der aus astrologischer Sicht vollständigen Symbolzahl des Kreises als Assoziation der 12 Monate und damit des vollständigen Sonnen-, Jahres- und Wachstumszyklus bzw. der Vollständigkeit selbst. Man kann also auch hier durchaus von einem Sonnentempel sprechen. Ebenfalls als eindeutige Resonanz mit dem Zeichen Schütze ist die Assoziation des Sputnik – Satelliten dessen Ziel. Vergleiche dazu meine Studie: Löwe plus Schütze – zur Astrologie von Raumstationen.